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Die Reise zur Hochsensibilität: Meine persönliche Entdeckung und warum wir diese Eigenschaft als Stärke sehen sollten

Einleitung:

Die Entdeckung der eigenen Hochsensibilität kann zu einer tiefen persönlichen Erkenntnis führen. Für mich war es kein einfacher Weg, sondern eine jahrelange Reise der Selbstfindung. Lange Zeit fragte ich mich: „Warum reagiere ich auf so viele Dinge anders als andere? Warum fühle ich mich oft emotional überflutet, während andere scheinbar mühelos durch den Tag kommen?“ Die Antwort kam nicht sofort, aber als ich begann, mehr über Hochsensibilität zu lernen, fühlte ich, dass ein Aha-Moment kam. Es ist keine Schwäche. Es ist eine Fähigkeit.

In diesem Artikel möchte ich dir meine Reise näherbringen und dir zeigen, warum Hochsensibilität keine Schwäche ist, sondern eine besondere Stärke, die in uns allen steckt.

Die Geschichte der Hochsensibilität: Anerkennung und Akzeptanz

Die Anerkennung der Hochsensibilität ist ein relativ junger Prozess. Lange Zeit wurde Hochsensibilität als „Überempfindlichkeit“ oder „Schwäche“ missverstanden und als Problem betrachtet. Auch heute noch wird sie in vielen Gesellschaftskreisen nicht vollständig akzeptiert, und viele Menschen wissen immer noch nicht, dass Hochsensibilität mehr ist als ein emotionales Merkmal.

Erst in den letzten Jahrzehnten, vor allem durch die Forschung von Dr. Elaine Aron, wurde Hochsensibilität als wichtiges Merkmal von etwa 15-20% der Bevölkerung anerkannt. Es ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass hochsensible Menschen oft eine stärkere und tiefere Wahrnehmung haben, die sowohl ein Vorteil als auch eine Herausforderung darstellen kann. Doch auch heute noch gibt es Missverständnisse – viele Menschen denken, dass Hochsensibilität eine psychische Störung ist, was jedoch absolut nicht zutrifft.

Hochsensibilität ist keine Krankheit – Warum das Missverständnis existiert

Es ist wichtig zu betonen, dass Hochsensibilität keine Krankheit ist. Oft wird diese Eigenschaft mit psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen verwechselt, da die intensiven emotionalen Reaktionen und die Überempfindlichkeit gegenüber Reizen zu Missverständnissen führen können. Doch Hochsensibilität ist keine psychische Erkrankung, sondern eine natürliche Variation der menschlichen Wahrnehmung. Sie beschreibt Menschen, die die Welt mit einer größeren Intensität und Tiefe wahrnehmen.

Ein häufiger Grund, warum viele hochsensible Menschen das Gefühl haben, ihre Sensibilität sei eine Art Krankheit, liegt darin, dass sie lange Zeit nicht wussten, dass sie hochsensibel sind. In vielen Fällen wurde diese Eigenschaft in der Kindheit nicht anerkannt oder gefördert, vor allem, weil Eltern oder Bezugspersonen oft selbst wenig Wissen über das Thema hatten. Hochsensible Kinder wurden vielleicht als „überempfindlich“ , „anstrengend" oder „zu zart“ bezeichnet, und ihre emotionale Reaktion auf bestimmte Situationen wurde nicht immer ernst genommen.

Dieses Missverständnis kann sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen, wenn sich diese Kinder fragen: „Warum reagiere ich so intensiv? Warum kann ich nicht einfach wie die anderen sein?“ Der innere Konflikt zwischen der eigenen Wahrnehmung und der gesellschaftlichen Erwartung, „normal“ zu sein, führt oft dazu, dass hochsensible Menschen selbst an sich zweifeln und sich fragen, ob sie „etwas falsch machen“. Sie haben das Gefühl, nicht in diese Welt zu passen, und dieses Gefühl verstärkt sich häufig in Zeiten von Stress oder emotionaler Überforderung.

1. Hochsensibilität vs. Introversion

Ein häufiges Missverständnis ist die Verbindung zwischen Hochsensibilität und Introversion. Hochsensible Menschen ziehen sich oft zurück, um sich von den intensiven Eindrücken des Tages zu erholen, was sie in den Augen anderer zu introvertierten Persönlichkeiten machen könnte. Doch Hochsensibilität ist keine Frage der sozialen Ausrichtung. Sie betrifft die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen und nicht das Bedürfnis, Zeit allein zu verbringen.

Ein hochsensibler Mensch kann genauso extrovertiert sein wie jeder andere. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass hochsensible Menschen schnell überreizt sind, wenn sie zu viele Reize aufnehmen müssen, was zu Stress und Erschöpfung führen kann. Deshalb ist es wichtig, dass sie regelmäßige Pausen einlegen, um sich neu zu zentrieren und ihre Energie wieder aufzuladen.

2. Hochsensibilität vs. Angststörungen oder Depressionen

Hochsensible Menschen werden oft mit Angststörungen oder Depressionen verwechselt, besonders wenn sie in bestimmten emotionalen Situationen stark reagieren. Während eine Angststörung ein anhaltendes Gefühl der Sorge oder Besorgnis über zukünftige Ereignisse oder die eigene Sicherheit umfasst, ist Hochsensibilität eine tiefere Reaktion auf Umweltreize, die sowohl positiv als auch negativ sein kann.

Viele hochsensible Menschen fühlen sich von intensiven oder konfliktreichen Situationen überfordert und erleben emotionale Erschöpfung. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Reaktionen normal für hochsensible Menschen sind und nichts mit einer psychischen Störung zu tun haben. Sie reagieren einfach intensiver auf das, was um sie herum passiert. Eine solche Reaktion kann missverstanden werden, wenn die Umgebung nicht erkennt, dass der Stress durch übermäßige Reize und nicht durch eine zugrunde liegende psychische Erkrankung verursacht wird.

3. Hochsensibilität vs. Perfektionismus

Ein weiteres Missverständnis ist die Verwechslung von Hochsensibilität und Perfektionismus. Viele hochsensible Menschen sind selbstkritischer und besorgter über ihre Leistung, was dazu führt, dass sie als perfektionistisch wahrgenommen werden. Sie neigen dazu, bei der Arbeit oder bei persönlichen Projekten mehr Zeit und Energie zu investieren, um sicherzustellen, dass alles richtig gemacht wird. Doch Perfektionismus und Hochsensibilität sind zwei unterschiedliche Konzepte:

  • Perfektionismus bezieht sich auf den Wunsch, Dinge in einer perfekten Weise zu tun, was häufig zu übermäßiger Selbstkritik und Prokrastination führt.

  • Hochsensibilität bedeutet, dass ein Mensch tiefer fühlt und wahrnimmt und daher intensiver auf Fehler oder Störungen reagiert, was oft zu einer höheren Aufmerksamkeit für Details führt.

4. Hochsensibilität vs. ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung)

Hochsensibilität wird oft mit ADHS verwechselt, insbesondere bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich in einer überreizten Umgebung zu konzentrieren. Die Überflutung von Reizen führt bei hochsensiblen Menschen dazu, dass sie schnell abgelenkt werden und Schwierigkeiten haben, den Fokus zu behalten. Dies kann auch mit den Symptomen von ADHS verwechselt werden, bei dem es um Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität geht.

Der entscheidende Unterschied ist, dass Hochsensibilität keine Verhaltensstörung ist, sondern eine besondere Art der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen. Während Menschen mit ADHS aufgrund von Impulsivität und Konzentrationsstörungen Schwierigkeiten haben, sich zu fokussieren, ist das Problem der hochsensiblen Person eher das Übermaß an Reizen, die sie aufnimmt, und nicht der Mangel an Kontrolle über ihr Verhalten.

5. Hochsensibilität vs. Überempfindlichkeit

Abschließend ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass Hochsensibilität oft als Überempfindlichkeit missverstanden wird, besonders in einer Gesellschaft, die resilient und stark sein will. Hochsensible Menschen fühlen sich von der Emotionalität und den Herausforderungen des Lebens häufig stärker betroffen als andere. Dies führt zu Missverständnissen, in denen die Hochsensibilität als „Schwäche“ oder „Übertreibung“ betrachtet wird.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Hochsensibilität kein Defekt oder eine Erkrankung ist, sondern eine ganz natürliche Reaktion des Nervensystems auf die Welt um uns herum. Sie gibt den hochsensiblen Menschen oft die Fähigkeit zur Empathie, eine tiefe Verbindung zu den Gefühlen anderer und eine außergewöhnliche Wahrnehmung von Details, die für andere unbemerkt bleiben. Doch diese besonderen Fähigkeiten benötigen auch mehr Pflege und Schutz, um nicht von der Außenwelt überwältigt zu werden.

Warum Hochsensible sich oft krank fühlen

Ein weiterer Aspekt, der oft dazu führt, dass hochsensible Menschen ihre Empfindlichkeit selbst als Krankheit sehen, ist die intensive emotionale Reaktion auf die Umwelt. Diese Menschen erleben seelische Verletzungen und negative Erfahrungen oft viel intensiver als andere. Was für viele als ein kleiner Vorfall erscheint, kann für hochsensible Menschen zu einem emotionalen Sturm werden. Ein Kritikpunkt, ein missverstanden Wort oder eine harmlose Bemerkung kann als tiefe seelische Verletzung wahrgenommen werden, die stunden-, tage- oder sogar wochenlang nachhallt.

Es fühlt sich oft so an, als ob man emotional überflutet wird, und es gibt kaum Raum, um sich zu erholen. Diese ständige emotionale Überforderung kann dazu führen, dass hochsensible Menschen sich fragen, ob mit ihrer psychischen Gesundheit alles in Ordnung ist – schließlich empfinden sie ihre Emotionen als so intensiv und schwer kontrollierbar. Doch diese Empfindlichkeit ist keine Krankheit, sondern ein Teil ihrer natürlichen Wahrnehmung.

Hochsensible Menschen glauben daher oft, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, und sie fangen an, sich für ihre Emotionen zu schämen. Sie fühlen sich isoliert, nicht verstanden oder nicht gesehen. Interessanterweise aber haben viele hochsensible Menschen eine höhere Selbstreflexion und eine starke Selbstwahrnehmung. Diese Fähigkeiten können sie bei der Problemlösung und der Bewältigung von Stress unterstützen, während sie gleichzeitig anfällig für Überwältigung und psychische Erschöpfung sind.

Die Verbindung zu Tieren und zur Natur: Eine besondere Wahrnehmung

Ein weiterer faszinierender Aspekt, der häufig bei hochsensiblen Menschen auftritt, ist die besondere Verbindung zur Natur und zu Tieren. Hochsensible Menschen haben oft ein tiefes Bedürfnis, in der Natur zu sein, und fühlen sich dort mehr zu Hause als in der hektischen Welt der Menschen. Tiere, besonders Haustiere, spielen eine wichtige Rolle im Leben vieler hochsensibler Menschen. Sie spüren die Gefühle der Tiere auf einer tieferen Ebene und erleben eine intensive emotionale Verbindung zu ihnen.

Hochsensible Menschen sind oft sehr empathisch gegenüber Tieren und können ihre Gefühle und Bedürfnisse leicht erkennen. Diese tiefere Verbindung zur Natur und Tieren kann ihnen helfen, Ruhe zu finden und sich von den intensiven Reizen der Welt zu erholen. Für viele ist die Natur ein Schutzraum, ein Ort der Erneuerung und des friedlichen Rückzugs.

Doch auch hier fühlen sich hochsensible Menschen oft missverstanden. In einer Welt, die den technischen Fortschritt und den materiellen Erfolg in den Vordergrund stellt, wird die tiefe spirituelle Verbindung zur Natur oft nicht ernst genommen oder als „veraltet“ angesehen. Hochsensible Menschen fragen sich häufig: „Warum verstehen andere das nicht? Warum hinterfragen sie nicht, was wirklich wichtig ist? Warum sehen sie die Welt nur durch ihre eigenen, begrenzten Wahrnehmung?“ Es entsteht das Gefühl der Isolation, weil man sich mit der „normalen“ Welt einfach nicht identifizieren kann.

Der neurowissenschaftliche Aspekt der Hochsensibilität: Wie das Gehirn reagiert

Die Hochsensibilität wird als ein persönlichkeitspsychologisches Merkmal beschrieben. Die Neurowissenschaft hat einige faszinierende Erkenntnisse über die physiologischen Grundlagen von Hochsensibilität geliefert. Hochsensible Menschen haben intensivere neuronale Reaktionen auf Reize, was zu einer verstärkten Wahrnehmung und emotionalen Verarbeitung führt. Besonders in Bereichen des Gehirns wie der Amygdala, die für die Emotionswahrnehmung und Reaktion auf Stress verantwortlich ist, ist bei hochsensiblen Menschen eine erhöhte Aktivität zu beobachten. Dies führt dazu, dass sie stärker auf äußere Reize wie Lärm, visuelle Eindrücke oder die Stimmungen anderer Menschen reagieren.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist der präfrontale Kortex, der mit der Selbstregulation und der emotionalen Verarbeitung verbunden ist. Bei hochsensiblen Menschen kann dieser Bereich ebenfalls aktiver sein, was bedeutet, dass sie mehr Zeit und Energie darauf verwenden, die emotionalen Reaktionen der Umwelt zu verarbeiten.

​Der Thalamus spielt eine zentrale Rolle in der Reizweiterleitung und ist bei hochsensiblen Menschen stärker aktiviert, was auf eine intensivere Reizverarbeitung und Verarbeitung von Sinneseindrücken hinweist.

Genetische Grundlagen der Hochsensibilität

Forschungen zeigen, dass Hochsensibilität in gewissem Maße vererbt wird. Studien haben nahegelegt, dass genetische Faktoren eine Rolle dabei spielen, wie stark jemand auf äußere Reize reagiert.

Besonders das Serotonin- und Dopamin-System wurden im Zusammenhang mit Hochsensibilität untersucht. Eine hohe Empfindlichkeit des Nervensystems könnte teilweise mit einer stärkeren Dopamin- oder Serotonin-Reaktion zusammenhängen, die für die Verarbeitung von Reizen und emotionalen Reaktionen verantwortlich sind.

Hochsensibilität in verschiedenen Bereichen des Lebens: Sinneswahrnehmung als Stärke

Hochsensibilität kann sich in vielen Bereichen des Lebens unterschiedlich ausprägen, nicht nur in der emotionalen Wahrnehmung, sondern auch in den Sinnen. Diese ausgeprägte Wahrnehmung ist nicht nur auf die Emotionen oder die Reize der Umgebung beschränkt, sondern betrifft auch die Sinneswahrnehmung.

Ein realer Fünf-Sterne-Koch ist ein Beispiel, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Geschmacksempfindlichkeit in der Lage ist, die feinsten Unterschiede im Geschmack zu erkennen – eine Fähigkeit, die ihm hilft, komplexe Gerichte zu kreieren. Diese hochsensible Wahrnehmung von Aromen ermöglicht es ihm, die Komplexität von Geschmack zu erfassen, die für andere nahezu unsichtbar bleibt.

Ein weiteres Beispiel für hochsensibles Wahrnehmen findet sich in der visuellen Wahrnehmung. Hochsensible Menschen nehmen Details und Veränderungen in ihrer Umgebung oft intensiver wahr als andere, etwa in Räumen oder Landschaften, die für viele unscheinbar sind. Diese Fähigkeit zur detailgenauen Wahrnehmung wird in verschiedenen Berufsfeldern – sei es in der Kunst, Architektur oder im Design – als eine wertvolle Fähigkeit geschätzt.

Evolutionäre Perspektive: Warum ist Hochsensibilität vorteilhaft?

Die Differential-Susceptibility-Theorie (Belsky) und die Biologische Sensitivität gegenüber Kontexten (BSC) liefern die Grundlage für die evolutionäre Bedeutung der Hochsensibilität. Diese Theorien schlagen vor, dass hochsensible Menschen aufgrund ihrer intensiveren Wahrnehmung in der Lage sind, subtile Umwelteinflüsse besser zu erkennen. In der Frühgeschichte der Menschheit könnte diese Sensibilität ein Überlebensvorteil gewesen sein, da hochsensible Individuen in der Lage waren, Gefahren frühzeitig zu erkennen und sich besser auf Veränderungen in der Umwelt einzustellen.

Die Theorie, dass Hochsensibilität evolutionär vorteilhaft ist, wurde in zahlreichen Studien untersucht und unterstützt. Sie legt nahe, dass Menschen, die aufmerksamer und sensibler auf ihre Umgebung reagieren, in bestimmten sozialen oder natürlichen Umfeldern eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit hatten (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov).

Meine persönliche Geschichte: Hochsensibilität und das Verstehen meiner Reaktionen

Es war nie das Gefühl, schwach zu sein, das mich beschäftigt hat, sondern eher ein inneres Unverständnis darüber, warum ich mich manchmal so wütend oder verletzt fühlte, wenn andere es nicht taten. Ich kannte viele Menschen, die die gleichen Situationen durchmachten wie ich, aber bei mir fühlte es sich anders an. Ich konnte es nie richtig einordnen. Warum war ich in manchen Momenten so wütend, während andere ruhig blieben? Warum zog ich mich immer wieder zurück und ließ niemanden so richtig an mich heran, obwohl ich gleichzeitig Nähe und Verständnis suchte?

Ich dachte oft, es müsste etwas anderes sein, ein Ereignis, eine Enttäuschung, etwas, das tief in mir lag – vielleicht war es die Vergangenheit oder etwas, das ich nie wirklich verarbeitet hatte. Doch als ich mich endlich mit dem Thema Hochsensibilität auseinandersetzte, begann ich zu verstehen, dass viele meiner Gefühle und Reaktionen nicht auf ein spezifisches Ereignis zurückzuführen waren, sondern auf meine wahrgenommenen Reize und wie intensiv ich auf die Welt um mich herum reagierte.

Die größte Erkenntnis war, dass meine Reaktionen nicht unkontrollierbar oder "unnormal" waren, sondern einfach Teil meiner hochsensiblen Natur. Wut oder der Wunsch, mich zurückzuziehen, waren keine Anzeichen von Schwäche, sondern eine Art der Selbstschutz – ein Versuch, mich von der ständigen Überflutung von Reizen und der dadurch resultierenden Überforderung zu erholen.

Es war nie so, dass ich mich selbst als zu empfindlich fand, sondern eher, dass ich mich oft von den emotionalen Eindrücken der Welt völlig überrumpelt fühlte. Ich wusste nicht, wie ich diese Intensität in den Griff bekommen sollte. Während andere Menschen sich in stressigen Situationen relativ schnell erholten, hatte ich das Gefühl, dass mich bestimmte Reize regelrecht zerstörten, und ich konnte mich nicht einfach ablenken oder "weitergehen" wie andere.

Die wahre Befreiung kam jedoch, als ich begann, meine Hochsensibilität zu akzeptieren und zu verstehen, dass meine intensiven Reaktionen nicht falsch oder krank waren, sondern Teil einer tiefen Wahrnehmung. Sie gaben mir die Fähigkeit, mehr zu fühlen, zu verstehen und zu spüren als andere, aber sie machten mich auch anfälliger für Überreizung und emotionale Erschöpfung.

Ich hatte immer geglaubt, dass meine Wut und Rückzugs Symptome von etwas waren, das ich zu sehr mit mir herumschleppte. Doch es stellte sich heraus, dass es keine traumatischen Erlebnisse oder tief verwurzelte Ängste waren – es war einfach meine Art zu fühlen und zu erleben, wie die Welt um mich herum mich beeinflusste. Und das war okay.

Heute weiß ich, dass diese Emotionen und Reaktionen nicht etwas sind, für das ich mich entschuldigen muss. Sie sind Teil von mir. Und anstatt mich dafür zu schämen oder zu verbergen, habe ich gelernt,  sie zu verstehen und zu akzeptieren. Ich gebe mir die Zeit, mich zurückzuziehen, wenn es zu viel wird und kann nun ohne schlechtes Gewissen meine Absicht dahinter erklären. Ich respektiere meine Bedürfnisse und finde Wege, mich zu schützen und mich von den intensiven Eindrücken zu erholen.

Es war ein langer Weg, aber die wahre Erleichterung kam mit dem Verständnis meiner selbst. Heute sehe ich meine Hochsensibilität nicht als Bürde, sondern als Kraft, die mir hilft, tiefere Verbindungen zu anderen aufzubauen, kreativer zu sein und die Welt mit einem besonderen Blick zu sehen

🌟 Fazit: Hochsensibilität als außergewöhnliche Gabe

Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine besondere Gabe, die es uns ermöglicht, die Welt intensiver und differenzierter wahrzunehmen. Ein starkes Bauchgefühl, das uns oft die richtigen Entscheidungen treffen lässt, bevor wir alle Fakten kennen, gehört zu dieser Gabe. Leider neigen viele von uns dazu, diese Intuition zu ignorieren oder wegzuschieben, weil wir sie als „zu viel“ oder „unnötig“ empfinden. Aber dieses Bauchgefühl, diese innere Stimme, ist real und echt – und es ist an der Zeit, dass wir endlich anfangen, darauf zu hören.

Verglichen mit anderen Menschen – die tendenziell weniger hinterfragen und oft alles glauben, was ihnen gesagt wird – haben wir Hochsensible die Fähigkeit, die verborgenen Dinge zu erkennen, bevor sie überhaupt sichtbar sind. Wir können Manipulation in der Politik spüren, Unstimmigkeiten in den Informationen und erkennen die Falschheit in dem, was uns präsentiert wird, während andere oft einfach Ja und Amen sagen und folgen.

Diese Gabe, Manipulation und Unstimmigkeiten schneller zu erkennen, ist eng mit unserer Fähigkeit zur intensiven Wahrnehmung und Empathie verbunden. Hochsensible Menschen sind in der Lage, feine Hinweise und subtile Veränderungen in ihrer Umgebung wahrzunehmen, die für andere weniger offensichtlich sind. Diese Fähigkeit hilft uns, Situationen besser zu verstehen und uns in einer komplexen Welt sicherer zu bewegen.

Es ist an der Zeit, dass wir unser Bauchgefühl annehmen und vertrauen, weil es uns nicht nur die richtigen Entscheidungen ermöglicht, sondern uns auch hilft, die Welt mit mehr Klarheit, Mitgefühl und Intuition zu erleben. Diese besondere Gabe ist keine Bürde – sie ist eine kraftvolle Stärke, die uns einen tieferen Blick in die Welt ermöglicht und uns dabei hilft, auf einem hohen Niveau zu agieren.

Wichtiger Hinweis:

Bitte beachte, dass die folgenden Tests und die Informationen zu Hochsensibilität keine Diagnose darstellen. Hochsensibilität ist eine persönlichkeitspsychologische Eigenschaft und kein psychisches Krankheitsbild. Es ist durchaus möglich, dass hochsensible Menschen zusätzlich zu ihrer Sensibilität auch psychische Erkrankungen oder Traumata erleben können. Eine gründliche und individuelle Diagnose durch Fachleute ist unerlässlich, um solche Fragen zu klären und die richtige Unterstützung zu finden.

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